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Djembé ABC
Bauanleitung für
eine Djembé
Die
Kunst in 12 Schritten eine Djembé zu basteln oder
"Was mache ich mit einem Holzkorpus, 3 Eisenringen,
einer toten Ziege und einer Schnur?"
Am Besten suchst du dir erst mal alle Utensilien
zusammen, die du brauchen wirst. Holzkorpus, Ringe,
Schnur und Fell hast du ja schon, darüber hinaus
solltest du dir noch Folgendes besorgen (wozu, das
wird sich später klären...):
Feuerzeug
ca. 40 cm langer stabiler Holzstock
(falls du nicht zufällig in deinem Haushalt einen
Djembe-Spannhebel hast...)
Gripzange
Rasierklingen
feines Schleifpapier (ca. K 180 Körnung für
Holzoberflächen)
scharfes Messer
Paketschnur (ca. 2 m)
Das Fell weichst du am Besten über Nacht ein (die
lieben Mitbewohner freuen sich bestimmt über eine
abgezogene Ziege in der Badewanne...) ansonsten aber
wenigstens mehrere Stunden. Außerdem würde ich mir den
Holzkorpus noch mal genau angucken, vor allem, ob die
obere Kante gut abgerundet ist und keine scharfen
Ecken aufweist.
Evtl. muss man noch ein bisschen nachschleifen. Und
dann kanns endlich losgehen:
- Während das Fell am
Einweichen ist, kann man sich gut die Zeit mit ein
bisschen Knüpfarbeit vertreiben. Fangen wir mal mit
einem der beiden großen Eisenringe an. Nimm ein Ende
der Schnur, schlage es nach einer Länge von ca. 20
cm um, so dass eine Schlaufe entsteht und du das
Schnurende und die Schnur bei einer Länge von ca. 40
cm in einer Hand hältst. Halte den Ring waagerecht,
halte die Schnur wie beschrieben etwas außerhalb des
Rings und führe die Schlaufe von oben durch den
Ring, ziehe sie unter dem Ring zu dir hin und ziehe
die Schnur, die du festgehalten hast durch diese
Schlaufe und ziehe das Ganze fest, so dass die
Schnur eng am Ring anliegt, das kurze Ende der
Schnur zu dir bzw. nach unten zeigt und das lange
Ende ebenfalls.
Nicht schlecht, die erste Ringschlaufe hast du schon
geschafft. Das Schnurende lässt du erst mal hängen
und arbeitest in die andere Richtung weiter. Lasse
zwischen den einzelnen Schlaufen etwa 2 Finger breit
Platz und bringe sie in regelmäßigen Abständen an.
Die zweite und alle folgenden Schlaufen knüpfst du
folgendermaßen: Das lange Schnurende ca. 4 cm
parallel zum Ring zur Seite führen, dann von oben
durch den Ring ziehen, an der Unterkante des Rings
einmal die Schnur kreuzen, die du dort noch immer
festhälst, dann von unten durch den Ring führen und
nochmals durch die neu gelegte Schlaufe fädeln und
festziehen. Falls du dafür noch einen optischen
Anreiz brauchst, guck dir einfach eine Djembé mit
Schnürung an, dann kannst du dir das Ganze besser
vorstellen. Wenn du den Ring rundum mit Schlaufen
versehen hast, dann verknote die Schnurenden gut, du
kannst sie auch zusätzlich noch vorsichtig mit einem
Feuerzeug anschmurgeln und so quasi verkleben.
Nun musst du am kleinen Eisenring noch mal die
gleiche Anzahl an Ringschlaufen anbringen, die sich
dann natürlich etwas näher beieinander befinden, da
man jetzt einen kleineren Umfang zur Verfügung hat.
- Fell abschrubben,
abtropfen lassen, mit der behaarten Seite nach oben
auf den Boden legen und den einzelnen Eisenring, an
dem sich keine Schlaufen befinden, mittig auf das
Fell legen, am besten so, dass die "Rückenlinie" des
Fells genau durch die Ringmitte verläuft. Dann mit
möglichst großem Abstand zum Ring mit einem scharfen
Messer kleine Löcher in den äußeren Rand des Fells
bohren
(8 Stück in regelmäßigem Abstand reichen). Die
Paketschnur durch die Löcher fädeln (am besten immer
abwechselnd von einem Loch zum ungefähr
gegenüberliegenden) und dadurch den Fellrand stramm
zur Mitte ziehen, so dass der Eisenring am Schluss
quasi in das Fell eingewickelt und nicht mehr zu
sehen ist.
- Fell mit eingewickeltem
Ring mit der unbehaarten Seite mittig auf den Korpus
legen und den zweiten Eisenring, an dem bereits die
Schlaufen befestigt sind, genau darüber legen.
Jetzt wird die Schnur erst mal lose eingefädelt.
Dazu an einem Ende der Schnur eine Schlaufe knüpfen
und diese von oben durch eine Ringschlaufe ziehen,
so dass sich die Schlaufe am Ende der Schnur ca. auf
halber Höhe zwischen den beiden Ringen befindet. Das
andere Ende der Schnur von oben durch die nächste
Ringschlaufe ziehen, am unteren Ring von oben durch
eine Schlaufe ziehen und durch die nächste Schlaufe
wieder nach oben. Klingt kompliziert, ist aber ganz
einfach. Mit Bild wäre das besser zu erklären. So
fädelt man sich jetzt im Zickzack immer hoch und
runter einmal rund um die Djembé, bis man beim
Ausgangspunkt ankommt und das Ende der Schnur durch
die Schlaufe ziehen kann, die man extra am Anfang
geknüpft hat.
Damit sich die Enden der Schnur nicht so auflösen,
kann man sie einfach kurz mit dem Feuerzeug
anschmurgeln und mit den Fingern etwas
zusammendrücken.
- Jetzt würde ich erst
mal eine Kaffee- oder sonstige Pause einlegen als
Belohnung für den erfolgreichen Anfang :-)
- Ok, weiter geht's.
Jetzt fängt man an, die Schnur nach und nach
strammer zu ziehen. Wichtig ist dabei, dass die
beiden Ringe, an denen die Schlaufen befestigt sind,
möglichst waagerecht bleiben und nicht durch das
Spannen der Schnur in Schieflage geraten. Am Anfang
kann man die Schnur noch gut mit der Hand
nachziehen, aber je mehr Spannung auf Schur und Fell
kommt, desto anstrengender wird es. Als Hilfsmittel
kann man jetzt den stabilen Stock verwenden, den man
mit einem Ende unter die senkrecht verlaufende
Schnur fummelt, dann das andere Ende des Stockes am
Verbindungspunkt zwischen Fuß und Kelch der Djembé
ansetzt und nun das obere Ende zu sich hinzieht. Am
besten gelingt der Kampf mit der Schnur, wenn man
auf der Stuhlkante sitzt, die Trommel vor sich
liegen hat und die Füße auf dem Korpus abstützt.
Wenn man mit dieser Aktion die Schnur ein bisschen
strammer gezogen hat, klemmt man am besten direkt
oben bei der Schlaufe die Gripzange an die Schnur,
damit diese nicht wieder zurück rutschen kann. Die
etwas losere Schnur zieht man bis zur nächsten
Schlaufe stramm und dann kommt wieder der Trick mit
dem Stock. Bevor man loslässt, schnell die Gripzange
lösen und auf Höhe der nächsten Schlaufe, aus der
nun die Schnur kommt, festklemmen. So geht's jetzt
immer schön im Kreis, bis man eine gute
Grundspannung auf das Fell angebracht hat, so dass
es sich nur noch leicht eindrücken lässt.
- Super, Zeit für die
nächste Pause, war ja auch ganz schön anstrengend,
deswegen muss jetzt ein kühles Getränk her!
- So, jetzt kommt der
spannende Teil - schaffe ich es, das Fell zu
rasieren ohne reinzuhacken und meine ganze Arbeit
damit zu Nichte zu machen?! Dazu erst mal die
Paketschnur lösen, und das Fell aufklappen. Ja,
sieht aus wie ne flauschige Tischdecke, aber wir
wollen ja einen richtigen Djembé Sound, deswegen weg
mit den Haaren. Man nehme eine Rasierklinge, leicht
gebogen zwischen Zeige-, Mittelfinger und Daumen,
und rasiere nun vorsichtig in Wuchsrichtung der
Haare die selbigen ab. Wie gesagt, nicht gegen den
Strich, keine hektischen ruckartigen Bewegungen
einfach nur konsequent Stück für Stück - na dann
viel Glück.
- Für heute ist schon
fast Feierabend. Du kannst dich noch entscheiden, ob
die Djembé einen Fellrand haben soll oder ob du das
Fell etwas über dem oberen Ring abschneiden willst.
Wie auch immer, ich würde den Fellrand auf jeden
Fall noch in feuchtem Zustand so fixieren, dass er
möglichst eng am Korpus anliegt.
Also entweder runterhängen lassen und dann mit einem
breiteren Band oder mehreren Umwicklungen das Fell
an den Korpus andrücken oder - im anderen Fall - das
überflüssige Fell grob abschneiden, nach oben
klappen und ebenfalls eng am Korpus oberhalb des
oberen Ringes fixieren.
- Jetzt kann das
Kunstwerk erst mal ein paar Tage trocknen. Dann am
besten zuerst die Schnur um den Fellrand abnehmen,
evtl. den Rand nochmal begradigen und zurecht
schneiden und die Felloberfläche mit feinem
Schleifpapier vorsichtig abschleifen, so dass keine
Haaransätze mehr zu spüren sind.
- Nun wird noch mal ein
bisschen nachgespannt, bis man mit dem Klang der
Djembé zufrieden ist. D.h. die gleiche Aktion wie
unter Punkt 4 wird so lange durchgeführt, bis einem
der Klang gefällt und sich das Fell quasi nicht mehr
eindrücken lässt.
- Super, geschafft! Jetzt
kanns losgehen mit der Trommelei. Wahrscheinlich
muss man nach ein paar Tagen und dem ersten
Einspielen die Djembe noch mal etwas nachspannen,
aber das können wir ja inzwischen mit links...
- Den Rest der Schnur
kann man nun z.B. als Griff verknoten oder einfach
um den Fuß wickeln (nein, nicht deinen Fuß, den der
Djembé natürlich, du Spaßvogel), damit man später,
wenn man den Klang der Djembé doch mal etwas höher
haben will, mit der horizontalen Verknüpfung der
Schnüre beginnen kann.
Ein dickes
Dankeschön an Christine Hermann aus Münster, die
mit dieser Anleitung den ersten Preis des
Sommer-Gewinnspiels 2009 bei Djembé Art
gewonnen hat, einen Djembé Bausatz.
Bindeanleitung
für Djembe Trommeln
Wie man ein Djembé Band
bindet hier:
Bogolan
Bogolan heißt soviel
wie 'Schlammtuch, mit Schlamm hergestellt'. Es ist
eine Webtechnik, die ursprünglich in Mali beheimatet
ist.
Bogolan sind grob strukturierte und handgewebte
Baumwollstreifen, die etwa zehn bis 15 Zentimeter
breit sind.
Größere Tücher
werden durch Zusammennähen einzelner Streifen
gefertigt. Traditionell werden die Baumwollstreifen
von Männern gewebt.
Die kunstvollen Muster werden von Frauen durch
wiederholtes Auftragen von Schlamm (feuchter Lehm und
Saft, der sowohl aus Blättern als auch aus Baumrinde
gewonnen wird), hergestellt. Der Färbeprozess ist
äußerst zeitraubend, was das Produkt zu einem sehr
begehrten Artikel macht.
Bogolan ist zu einem international anerkannten Symbol
afrikanischen Stils geworden.
Bogolan ist die traditionelle Kleidung der Jäger in
Mali. Sie nutzten den Geruch und die Farbe der Erde um
ihre eigene menschliche Erscheinung zu überdecken.
Bougarabou
Die Bougarabou ist eine
afrikanische Kelchtrommel, die sich deutlich von einer
Djembé unterscheidet. Sie hat einen längeren
Resonazraum, der fast bis zum Boden reicht und
übergangslos in den Fuß mündet, den meist eine
geschnitzter Ringwulst ziert.
Ihre Form und die unrasierte Kuhfellbespannung prägen
ihren warmen, erdigen und tiefen Klang, der an den
Sound einer Conga erinnert. Die spitzen, peitschenden
Klänge, die man von der Djembé kennt, lassen sich
selbst bei hoher Fellspannung nicht erzeugen. Die
starken Kuhfelle lassen einen äußerst dunklen und
gehaltvollen Klang erzeugen,
der zudem durch das feine, natürliche Haar recht weich
im Anschlag ist.
Sie wird von den
Diola (Jóola) gespielt, die hauptsächlich in der
Casamance, dem südlichen Teil des Senegal leben, aber
auch in Gambia und Guinea-Bissau. Ein Trommler steht
dort meist vor einem Set von drei bis vier oder gar
sechs Bougarabou Trommeln und hat oft Rasseln an den
Handgelenken, die Siwangas genannt werden.
Ursprünglich wurde sie nur mit Stock und Hand
gespielt, ab den 40ger Jahren wurden zunächst eine,
dann zwei und mehr Trommeln hinzugenommen.
Für den heutigen Trommler ist es die Basstrommel, die
mit der Hand gespielt wird. Die ursprüngliche
Pflockbespannung, wie man sie von der Sabar oder der
K'panlogo-Trommel kennt, wird heute kaum noch für
Bougarabous verwendet.
Dafür hat sich das praktische Schnur-Spannsystem
durchgesetzt. Bougarabous lassen sich sehr gut zur
Begleitung einer Djembé einsetzen. Sie sind allerdings
in einem großen Trommelensemble nicht so
durchsetzungsfähig
Ihr Klang ähnelt entfernt dem der Basstrommeln
Dununba, Sangban und Kenkeni.
Buschmango
Holz = Holzarten
zum Trommelbau
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