Taubedarf Für die
Errechnung des Taubedarfs zum Bespannen einer Djembé
(mit ca. 60 cm Höhe) misst man den
* Abstand
zwischen den oberen und unteren Ringschlaufen in
Meter,
* multipliziert ihn mit 2 und
* multipliziert ihn mit der Anzahl der (gewünschten)
Ringschlaufen.
* Zu dem Ergebnis sind noch zwei Meter für die
Nachspannreserve zu addieren.
* Für die Ringschlaufen einer großen Djembé braucht
man für oben und unten zusammen
zusätzlich noch mal 9-10 Meter Tau.
Trommelbau
- wie eine Djembé Trommel entsteht
Trommelfell
Wechsel Um ein
neues Trommelfell auf eine Djembé auf zu spannen
braucht man neben dem Trommelkorpus:
*
Vorzugsweise ein afrikanisches Ziegenfell mit
mindestens 15 cm zusätzlichem Durchmesser
* 18 - 20 m möglichst reckarmes Tau + zusätzlich 10
m für die Ringschlaufen
* zwei gleich große Eisenringe
für den Korpus (6-8 mm stark) mit ca. 2 cm größerem
Durchmesser als der obere Kesselrand.
* ein passender Eisenring
für den unteren Kesselhals (6-8 mm stark)
* eine Rasierklinge
* Schleifpapier (180 K)
Zeitdauer:
* Je nach Witterung mindestens 4 Tage
Vorbereitung:
Den
Trommelkesselrand auf Unebenheiten prüfen und
diese gegebenenfalls begradigen und glätten.
Als Trommelfell wird für die Djembé weltweit
bevorzugt afrikanische Ziegenhaut verwendet,
da sie die djembésoundtypischen
Klangeigenschaften hat. Es können aber auch
andere Tierhäute wie Antilope, Hirsch ect.
benutzt werden. Jede Tierhaut hat gänzlich
andere Klangeigenschaften.
Das
Trommelfell sollte mindestens 4-6 Stunden in
weichem Wasser (z.B. Regenwasser) eingeweicht
werden, damit es vollständig quellen kann und
weich und geschmeidig wird. Danach gut
abspülen, Schmutz, Haut und Fettreste
entfernen und abtropfen lassen.
Durchführung:
Das Trommelfell so über die
Kesselöffnung legen, dass die Rückenlinie mittig
über die spätere Spielfläche läuft und mit dem
ersten Ring fixieren.
Den
seitlichen Überstand zur Spielfeldmitte
zurückklappen und mit einem Seil fixieren.
Den 2. Ring an dem
die Ringschlaufen angebracht sind, von
oben exakt auf dem Ersten platzieren.
Darauf achten, dass beide Ringe so justiert sind,
dass sie rundherum die gleiche Höhe zur Spannkannte
und den gleichen Abstand zum Kessel haben.
Dann die Taue in
der vertikalen Ausrichtung so straffen, dass das
Trommelfell eine leicht Spannung erhält. Wichtig
ist, dass diese Spannung sehr sorgfältig und
gleichmäßig angebracht wird, damit das Trommelfell
später in sich harmonisch klingt. Das
Tau kann mit der Hand gezogen, oder zum Ziehen um
einen Stock gewickelt oder mit einer mechanischen
Hilfe namens 'CLAMCLEAT
Power Grip' eingeklemmt und gespannt werden.
Damit es nicht gleich wieder zurückrutscht kann man
es zwischendurch mit einer Klemmzange an den
Ringschlaufenknoten fixieren.
Wenn das
Trommelfell noch behaart ist etwas antrocknen lassen
und dann im feuchten oder halbtrockenen Zustand auf
der Spielfläche rasieren.
Dazu hält man eine
einfache Rasierklinge zwischen Daumen und zwei
Finger (Zeige- und Mittelfinger) und schabt damit
quer zur Spielfläche in Haarwuchsrichtung die Haare
vollständig ab. Vorsicht, ein einziger seitlicher
Schnitt kann die Tierhaut durchschneiden und damit
die ganze Arbeit zunichte machen.
Den Überstand der
Tierhaut kann man dann, einen Finger breit über dem
Spannring, abschneiden. Wer einen Fellrand wünscht,
kann das Ziegenfell in noch feuchtem Zustand nach
unten binden und in die gewünschte Form schneiden.
Abschlussarbeit:
Sobald die Djembé
einige Tage vollständig durchgetrocknet ist, können
eventuelle Haarreste und Hautunebenheiten auf der
Spielfläche vorsichtig mit feinem Schleifpapier (ca.
240 K) abgeschliffen werden. Achtung, die Haut ist
nur Millimeter dünn und besonders an den Spannkanten
schnell durchgeschliffen!
Sobald die
Spielfläche präpariert ist, kann man mit dem Spannen & Stimmen
beginnen. Dazu wird das Vertikaltau, von einem
fixierten Punkt ausgehend, gleichmäßig durchgezogen
und gespannt. Dabei achtet man darauf, dass der
obere Eisenring parallel zur Spannkante abgesenkt
wird und dass der untere Eisenring am Hals der
Djembé auch in der Horizontalen parallel zu den
oberen Ringen bleibt, ohne zu verrutschen.
Die Djembé kann
jetzt eingespielt werden, muss aber nach einigen
Tagen nochmals nachgespannt werden, da die
Fellspannung am Anfang erfahrungsgemäß deutlich
nachgibt. Nach dem zweiten Spannen auf die
gewünschte Tonhöhe ist der Prozess abgeschlossen.
Für späteres
Nachspannen & Stimmen verwendet man das
Reservetau, das in der Horizontalen so eingeflochten
wird, dass jeweils zwei benachbarte Taue
gegeneinander gezogen werden. Eine detaillierte
Beschreibung mit Grafik und Bildern haben wir unter
Spannen
& Stimmen abgebildet.
So, nun
wünschen wir gutes Gelingen: Gavin & Martina
Grosvenor
Trommelfell wie stark spannen?
Frage
an die Experten vom 15. August 2007, von Heli aus
Österreich:
Habe mit einer Freundin das Wochenende vier Djembés
neu bespannt (alle mit indischem Ziegenfell) und bin
mir immer noch unsicher, wie stark man das Fell im
nassen Zustand "spannen" darf d.h. wie stark man die
Längsspannung anziehen kann, ohne dass das Fell
beschädigt wird.
Ich habe ein bisschen experimentiert und
unterschiedlich fest angezogen.
Es ist bis jetzt kein Fell gerissen, aber bei den
beiden, die fester gespannt wurden hat sich die
Spannung beim Trocknen nicht wesentlich erhöht.
Nun meine Fragen:
Gibt es Erkennungszeichen, wann die Spannung zu hoch
wird?
Hängt dies auch von der Felldicke bzw. Herkunft ab?
Können die Fasern der Haut reißen (ohne dass das Fell
reißt)?
Was ist die richtige Spannung im nassen Zustand des
Felles? Vielen Dank, Heli
Lieber Heli,
danke für Deine interessante Frage, die ich in der
Tat nicht zum ersten Mal höre.
Beim Aufspannen wird dem Ziegenfell im nassen
Zustand zuerst eimal NUR die Form gegeben!
Das bedeutet, es vorsichtig so zu formen, dass
die
Spielfläche vom Mittelpunkt aus nach allen Seiten
gleichmäßig gestrafft und eben ist
und
festgelegt wird, wie tief die beiden Spannringe
unter der Spannkante sitzen sollen!
Da eine Ziegenhaut in
nassem Zustand sehr empfindlich ist, lohnt es nicht
irgend ein Risiko einzugehen, indem wir versuchen uns
an die maximale Belastbarkeit heran zu tasten. Zumal
wir es, wenn es trocken ist sowieso erst richtig für
den Sound spannen können.
Um einen Anhaltspunkt zu geben sollte sich das Fell
nass noch ohne Mühen mit dem Finger eindrücken lassen
und beim Loslassen sollte die Spielfläche von selbst
wieder flach werden.
Ein bassiger Klang läßt sich dem Instrument dann auch
schon beim Spielen entlocken.
Zu beachten ist in jedem Fall auch die Dicke des
Trommelfelles, die in der Regel zwischen 0,5 - 2 mm
sehr stark variieren kann und demnach auch
unterschiedlich stabil ist.
Man muss sehr gefühlvoll damit umgehen, aber trotzdem
eine ausreichende Zugkraft mit den Tauen applizieren.
Ich bringe die Grundspannung in der Regel nur mit der
Kraft meiner Hände ohne Stock oder Griphilfen an und
warte eine Woche bevor ich das trockene Trommelfell
mit dem Eisenhebel auf Hochspannung bringe.
Wenn man das Fell zu hoch spannt kann man gelegentlich
an einen Punk gelangen bei dem das Fell zwar noch
nicht gerissen ist aber trotzdem klanglich 'tot'
klingt. Es hat dann aus meiner Beobachtung einfach
nicht mehr die nötige Elastizität um klangvoll zu
schwingen. Ich orientiere mich nach jedem Spannschritt
am Klang der Trommel und beobachte und spüre wie stark
der Widerstand ist. Mit den Jahren bekommt mein ein
gutes Gespür dafür.
Selbstverständlich spielt auch die Herkunft des
Trommelfells eine Rolle. Unsere Versuche mit deutscher
Ziege haben gezeigt, das sie empfindlicher sind und
sich nicht so hoch spannen lassen. Afrikanische
Ziegenhäute sind dagen sehr zäh und lassen sich viel
höher spannen. Vielleicht liegt das am Klima und der
Ernährung? Auch mit pakistanischen Ziegenfellen haben
wir gute Erfahrungen gemacht.
Ich hoffe Dir ist hiermit geholfen! Mögen Deine Felle
niemals reißen :-)
Mit viel Rhythmus und
Lebensfreude:
Gavin
Lieber Gavin!
Du hast mir sehr geholfen.
Ich hatte bisher widersprüchlichen Informationen. Die
einen sagen, du musst das nasse Fell richtig fest
aufziehen, sodass nur mehr eine geringe Nachspannung im
trockenen Zustand nötig ist. Die anderen sagen, es es
wichtig das Fell nicht zu dehnen, da sonst die Fasern
reißen.
Ich habe schon beides probiert und so wie du schreibts
habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass ein stramm
gezogenes Fell nicht mehr gut klingt. Bei zu laschem
Fell hatte ich das Problem des Nachrutschens beim
Nachspannen, weil die Klemmung zw. den Ringen sich nicht
ordentlich entwickelt hat. So werde ich deinem Rat
folgen und den goldenen mittleren Weg wählen! Vielen
Dank für deine Bemühungen.
aloha, heli
Lieber
Heli,
das mit dem Nachrutschen kann bei sensiblem
Finalspannen in mehreren Runden (mind. 2 Runden)
vermieden werden. Außerdem sollte man den Überstand
erst an der fertigen Djembé einen daumenbreit über dem
Spannring abschneiden um ein Durchrutschen zu
vermeiden.
Liebe Grüße:
Gavin
P.S. Weitere Tipps rund um das Thema 'Trommelfell
Wechsel' sind auch auf der Seite 'Frag die
Experten' zu finden!
Trommelfell
Problemstelle Eine Warze oder ein
Pickel ist noch kein Grund das Fell aufzugeben
und wegzuwerfen. Generell sollte man das Fell nach
dem Einweichen noch mal genau auf alle
Unebenheiten untersuchen und dann den Bereich für die
Spielfläche aussuchen, der die wenigsten
Unregelmäßigkeiten hat, denn manche Problemzonen
lassen sich in trockenem Zustand noch nicht
erkennen.
Da die Ziegen unter natürlichen Bedingungen leben,
sind kleinere Unregelmäßigkeiten wie Hautunreinheiten,
Warzen, Pickel, ehemalige Insektenstiche oder
verheilte Narben sehr häufig zu finden. Wenn man eine
Warze, Pickel oder eine große Pore erst beim
Rasieren in feuchtem Zustand auf der Spielfläche
entdeckt, sollte man sie zuerst in Ruhe vollständig
trocknen lassen. Danach kann man sie mit feinem
Schleifpapier (+240K), zusammen mit den Haarresten
drumherum, auf die Höhe der Spielfläche glatt
schleifen. Sehr oft sind sie dann kaum noch zu sehen.
Wenn man sie herauspult macht man sich nur ein
unnötiges Löchlein hinein.
Sollte sie nun aber dennoch entfernt worden sein, oder
beim Rasieren oder Schleifen anschließend
herausfallen, ist es immer noch nicht zu spät.
Meist sind diese Problemstellchen nur sehr
klein und auch noch von einem kleinen Kranz aus
Hornhaut oder Narbengewebe umgeben, wodurch diese
Stellen in der Ziegenhaut in der Regel sehr stabil
werden.
Ich habe in 15 Jahren noch nie eine Djembé gesehen,
die wegen Warze, Pickel oder Pocke gerissen ist.
Trommelfell
Riss Trommelfell Risse
entstehen meist durch Verletzung aus Unachtsamkeit.
Wenn die Djembé vielleicht, auch Tage
vor dem Schaden, an der Kante angestoßen wurde, wie es
zum Beispiel passieren kann, wenn man durch einen
Türrahmen geht und anstößt, dann kann das Fell
reißen. Spielt jemand mit einem scharfkantigen
Ring am Finger, oder fällt sie mal um, so riskiert man
einen Fellriß.
Häufiger sind auch Fellrisse in der
Umstellungszeit von den warmen Temperaturen zu
kühleren Temperaturen.... siehe auch unter Wetterwarnung.Man muß bei der Dosis des
Spannens die aktuelle Luftfeuchtigkeit mit
einbeziehen. Spannt man z.B. bei feuchtem Wetter und
es wird danach heiß und trocken, dann wird das
Fell dadurch noch straffer und kann reißen. Auch die
Größe des und Dicke des Fells sind Kriterien für die
Möglichkeiten des Spannens. Trommeln mit großem
Durchmesser bekommt man kaum so knackig gespannt, wie
Kleinere und je dünner das Trommelfell, desto
effektiver wirkt sich ein Nachspannen aus, somit muß
man entsprechend vorsichtiger sein. Es spielen viele
Faktoren zusammen und wenn wir eine Djembé aus unseren
Händen abgegeben haben, können wir nicht
sagen, welche Auslöser in der
Zwischenzeit zum Fellriss geführt haben. Beim
Nachspannen kommt es, wie gesagt, sehr auf die
Dosierung an! Siehe auch unter Spannen &
Stimmen.